EVITA - Evidenzbasiertes Multimedikations-Programm mit Implementierung in die Versorgungspraxis
Ein vom Patienten aus gedachtes indikationsübergreifend generisches, strukturiertes Versorgungsprogramm für mehrfach chronisch Kranke mit Multimedikation.
Projektinhalte
Patienten mit Multimedikation sind angesichts demographischer Alterung eine stark wachsende, vulnerable Gruppe mit häufigen Arztkontakten und Krankenhausaufenthalten sowie einem stark erhöhten Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Einbußen an Lebensqualität und Funktionalität sowie erhöhtem Risiko für Hospitalisierung und Tod. Eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Versorgung von Patienten mit Multimedikation umfasst dabei nicht nur - wie häufig angenommen - die Vermeidung einer verbreiteten Über- und Fehlversorgung mit Arzneimitteln, sondern, das zeigen eigene und internationale Studien, gleichzeitig auch die Vermeidung von Unterversorgung - etwa angesichts einer oft unzureichenden Schmerztherapie.
Auf der Basis von Evidenzsynthesen, Bedarfs- und gesundheitsökonomischen Analysen, der Aktualisierung der hausärztlichen Leitlinie "Multimedikation" sowie der Berücksichtigung von gesundheitssystemimmanenten Voraussetzungen soll in EVITA ein Konzept für ein strukturiertes Versorgungsprogramm für hausärztliche Patienten mit Multimorbidität und Multimedikation entwickelt werden. Zudem verfolgt das Projekt das Ziel eines unmittelbaren Wissenstransfers in die Inhalte von Aus- und Weiterbildung.
Das Projekt EVITA wird gemeinsam von der aktuell zu besetzenden Stiftungsprofessur für Multimorbidität und Versorgungsforschung sowie vom Arbeitsbereich Klinische Entscheidungsunterstützung durchgeführt.
Förderung
Das Projekt wird aus Mitteln des Innovationsfonds zur Förderung von Versorgungsforschung (§ 92a Abs. 2 SGB V) (Förderkennzeichen: 01VSF16034) gefördert.
Team
- N.N., Stiftungsprofessur für Multimorbidität und Versorgungsforschung
- Dr. med. Christiane Muth, MPH
- Dr. Ana Isabel Gonzalez-Gonzalez, MD, PhD
- Truc Dinh, MPH (wissenschaftliche Mitarbeiterin)
- Maria-Sophie Brückle, MSc.
Konsortialpartner
- Dr. Ingrid Schubert, PMV-forschungsgruppe, Universität Köln
- Prof. Dr. Meinhard Kieser, Dr. Lorenz Uhlmann, Institut für Medizinische Biometrie und Informatik (IMBI), Universität Heidelberg
- Prof. Dr. Wolfgang Greiner, Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement, Universität Bielefeld
Kooperationspartner
- Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Zentrum für Arzneimittelforschung, Entwicklung und Sicherheit, ZAFES sowie Prof. Achim Schmidtko, Institut für Pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität Frankfurt
- Dr. Tobias Haber, Insight Health GmbH & Co. KG, Waldems-Esch
- BARMER Gesetzliche Krankenversicherung
Wissenschaftlicher Beirat
- Marjan van den Akker, PhD; School CAPHRI, Dept of Family Medicine, Maastricht University, Maastricht, NL (PIL)
- N. N.