AdAM - Anwendung für ein digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management

Eine Versorgungsforschungsstudie in cluster-randomisiertem kontrollierten Design.

 Projektinhalte

Für viele Krankheiten gibt es wirksame Medikamente. Doch gerade bei älteren Menschen, die unter mehreren Krankheiten leiden, kann die Zahl der verschiedenen Tabletten unübersichtlich werden und zu gefährlichen Neben- und Wechselwirkungen führen.

AdAM steht für "Anwendung für digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management". Das Projekt AdAM soll Ärzte bei ihrem Arzneimitteltherapie- und Versorgungs-Management unterstützen. Ziel ist es, die Qualität und Sicherheit insbesondere für Patienten zu verbessern, die gleichzeitig mehrere Medikamente nehmen müssen und somit aufgrund von Neben- und Wechselwirkungen besonderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind.

In AdAM erhält der behandelnde Hausarzt über eine spezielle Software nicht nur eine strukturierte Übersicht der eigenen Verordnungen, sondern auch über die Verordnungen der mitbehandelnden Fachkollegen, Krankenhausdaten sowie Einblick in alle Heil- und Hilfsmittelverordnungen für den Patienten. Ergänzt durch spezifische Hinweise zu Kontraindikationen, Rote-Hand-Briefe und andere AMTS-Risikowarnungen ist eine strukturierte und optimierte Betreuung dieser Patienten möglich. Über zwei Jahre können in diesem Programm bis zu 40.000 Patienten versorgt werden.

AdAM wird wissenschaftlich evaluiert. Im besten Fall werden so belastbare Daten zusammengetragen, dass eine Überführung in die Regelversorgung möglich ist. Die Evaluation soll vor allem zeigen, inwieweit Krankenhauseinweisungen mit inadäquaten Arzneimitteltherapien einhergehen und wie sich Gesamtkosteneffekte darstellen. Alle Hausärzte, die sich für eine Teilnahme an dem Projekt entscheiden und sich in das Projekt einschreiben, werden per Zufall einer Interventions- oder Kontrollgruppe zugeordnet. Zusätzlich wird im Rahmen von Interviews und Fokusgruppenbefragungen der Umgang mit der neuen Versorgungsform geprüft. Auch aus gesundheitsökonomischer Perspektive wird die Studie bewertet.

 Förderung

Das Projekt wird aus Mitteln des Innovationsfonds zur Förderung von neuen Versorgungsformen (§ 92a Abs. 1 SGB V) (Förderkennzeichen: 01NVF16006) gefördert.

 Team

 Konsortialführung

 Konsortialpartner

 Wissenschaftlicher Beirat

  • Prof. Rafael Pereira, DPhil, MSc, MA
    Nuffield Department of Primary Care Health Sciences, Medical Sciences Division, University of Oxford, UK
  • Prof. Paul Glasziou
    Centre for Research in Evidence-Based Practice (CREBP), Bond University Robina, QLD, Australia
  • Prof. Dr. Sebastian Harder
    Institute for Clinical Pharmacology / ZAFES, Goethe-University, Frankfurt / Main