Über uns
Im Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität wurde am 23.03.05 ein neues "Zentrum für Gesundheitswissenschaften" gegründet. Das Zentrum besteht aus sieben eigenständigen wissenschaftlichen Instituten.
Aufgaben
Das Zentrum für Gesundheitswissenschaften dient der interdisziplinären Forschung und Lehre. Dazu bündelt es wissenschaftliche Perspektiven, Methoden und Erfahrungen der genannten Institute und der dort tätigen Disziplinen. Die Gesundheitswissenschaften bilden die dritte Säule einer wissenschaftlich fundierten Medizin neben einer experimentellen biomedizinischen Grundlagenforschung und einer klinischen Forschung zur Therapie.
Gesundheitswissenschaften befassen sich vor allem
- mit den körperlichen, psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen von Gesundheit und Krankheit sowie
- mit den daraus erwachsenden Konsequenzen für die Gestaltung des Gesundheitswesens (Gesundheitspolitik, Management von Gesundheitsproblemen, Gestaltung der Versorgungssysteme, ethische Probleme der Versorgung etc.).
Der Gegenstandsbereich der Gesundheitswissenschaften reicht über die - krankheitsbezogene - biomedizinische und klinische Forschung hinaus. Die gesellschaftspolitische Relevanz dieses Gegenstandsbereichs widerspiegelt sich in der aktuellen Politik: Präventionsgesetz und Gesundheitsreform zeigen den Bedarf an. Das Erkenntnisinteresse der Gesundheitswissenschafen erfordert eine interdisziplinäre Kooperation. Daher soll das Zentrum für Gesundheitswissenschaften im Unterschied zu den anderen Zentren des medizinischen Fachbereichs eine stärker sozialwissenschaftliche Ausrichtung einschließen.
Jedes der Institute, die das neue Zentrum bilden, verfolgt in der Forschung seine eigenen wissenschaftlichen Fragestellungen und nimmt seine spezifischen Aufgaben in der Lehre wahr. Darüber hinaus soll durch gemeinsame Aktivitäten des Zentrums das Anliegen der Gesundheitswissenschaften gestärkt werden. Schwerpunkte dieser Kooperation sollen die Themenbereiche
- "Prävention und Gesundheitsförderung" sowie
- "Versorgungsforschung"
Kooperation
Die Kooperation wird sich zunächst auf die Lehre konzentrieren. Hier steht die gemeinsame Ausgestaltung von Querschnittsbereichen in der Medizinerausbildung im Mittelpunkt. Querschnittsbereiche bezeichnen nach der neuen ärztlichen Approbationsordnung eine neue Lehrveranstaltungsform im klinischen Studienabschnitt. Die Kooperation soll sich auf folgende Querschnittsbereiche erstrecken:
- "Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, Öffentliche Gesundheitspflege" (Querschnittsbereich 3),
- "Prävention/Gesundheitsförderung" (Querschnittsbereich 10).
Schließlich wird geprüft werden, ob eine Kooperation in der Doktorandenausbildung denkbar ist und ob die Einrichtung eines Promotionskollegs zur Gesundheitspolitik und Gesundheitssystemgestaltung realisierbar erscheint.
Perspektive
In einer mittelfristigen Perspektive kommen Forschungskooperationen in Betracht. Hier ist an gemeinsame Projekte zu den Präventionsstrukturen oder zum Gebiet der Versorgungsforschung zu denken. Die Versorgungsstrukturen des deutschen Gesundheitssystems weisen vielfältige Mängel auf. Die Analyse der Chancen und Hindernisse einer Modernisierung dieser Strukturen kann einen wichtigen Beitrag leisten, die Qualität der Versorgung zu verbessern und zugleich überflüssige Kosten zu vermeiden.